Zunächst einmal ein paar Zahlen und Fakten:
Die Stadt hat so um die 150.000 Einwohner und ist somit nach Oslo und Bergen die 3. größte Stadt in Norwegen. Das mag jetzt den ein oder anderen verwundern, weil in Deutschland eine Stadt mit 150.000 Einwohnern nicht mal nen Blumentopf in Sachen Größe gewinnt aber wenn man sich vor Augen hält, dass Oslo (=Hauptstadt Norwegens) etwa so 500.000 Einwohner hat und Norwegen insgesamt nur grob 4,5 Mio. dann macht das schon Sinn.
Trondheim liegt im Trondheimsfjord, der zwar einer der größten Fjorde Norwegens ist, aber nicht unbedingt der spektakulärste, denn die Ufer liegen ziemlich weit auseinander und sind auch nicht allzu steil wie man es so aus dem Fernsehen kennt.
Da muss man sich schon eher den Geiranger- oder Nordfjord ansehen (werde ich auch noch machen!)
Die Stadt hat eher ein flair von einem kleinen Fischerdorf. Es gibt kaum Häuser mit mehr als 5 Stockwerken und die meisten Häuser sind aus Holz und in allerlei bunten Farben angestrichen.
Aussicht von der Altstadtbrücke "Gamle Bybrya"Trondheim wird vom Fluss Nidelva durchflossen und gleichzeitig geteilt. Das Zentrum der Stadt ist eine etwa dreieckige Halbinsel, eingeschlossen vom Fjord im Norden und von der Nidelva im Osten und Südwesten.
In der Innenstadt gibt es viele viele kleine Bars, Cafés und Pubs. Ich werde versuchen möglichst viele "auszuprobieren" allerdings ist das bei diesen Preisen hier leichter gesagt als getan. Z.B. kostet im Pub ein Glas Guiness um die 10 €, ein Mojito trotz Studentenrabatt im Studenten-Club ebenso zwischen 10 und 11 €.
Was allerdings wirklich billig ist und auch von innen ziemlich cool gemacht ist, ist die TigerTiger-Bar. An Donnerstagen ist freier Eintritt UND das Bier (0,4 l) kostet vor 22 Uhr
18 Kronen (c.a. 2,30 €) und nach 22 Uhr 20 Kronen (c.a. 2,50 €). Das ist für Norwegen echt super ok!
Hingegen kostet der Shot (=Stamperl) Jägermeister schlappe 75 Kronen (knapp 10 €)!!!!(Das ist hier nix für den Christian, die Julia und den Botti ;-) ).
Das Norwegische Bier allerdings schmeckt einfach nur besch.... wenn man das gute Augustiner oder sonstige bayerische Biere gewohnt ist. Jedenfals die Sorten die ich schon probiert habe und das dürften schon an die 4-5 gewesen sein. Becks wäre ja dann noch das höchste der Gefühle... Aber anstatt dessen gibt's so namhafte Biere wie: Grans, Hansa oder Ringnes.
Wenn man Glück hat bekommt man auch mal Heinekken, Tuborg oder Carlsberg zu trinken... aber eher nur im Supermarkt zu kaufen, was dann natürlich bei solch "ERLESENEN" Bieren mit einem höheren Preis einhergeht.
Übrigens wird ab 20 Uhr in den Geschäften kein Alkohol mehr verkauft.
Also zurück zu den Clubsin Trondheim:
Der Shot (=Stamperl) Jägermeister kostet schlappe 75 Kronen (knapp 10 €)!!!!
Neben dem TigerTiger gibt's dann noch das Downtown, in dem es auch ne PianoBar gibt und das Ricks, in dem eine etwas gehobenere Kleiderordnung herrscht.
In alle Clubs kommt man erst ab 18 und es gibt teilweise special-areas, wo man nur ab 20 reinkommt. Dort gibt's dann auch den härteren Stoff (was eh keiner bezahlen kann) aber man hat hier seine Ruhe vor den Kiddies :-)
Dann gibt es in Trondheim noch das berühmte "Studentersamfundet":
Hier ist Freitag und Samstag immer Party angesagt, wo ich auch öfter hingehen würde, wenn ich nicht gerade auf einer Hütte in der Wildnis bin :-)Im oberen Stockwerk gibt's nen ganz netten Club, in den Stockwerken darunter einige Bars, teilweise auch erst ab 20 für den "mojito" oder ähnliches.
Wenn hier keine Parties sind, finden Konzerte oder Theateraufführungen statt, was ich bisher noch nicht selbst überprüfen konnte.
Das faszinierende an diesem "Party-Gebäude" ist, dass es sich dabei um das Gebäude der Studentengemeinschaft handelt (=studentersamfundet).
Sowas krasses haben unsere Studentenvereinigungen in München nicht! Eigenen Club und Bars...
Ich hab mir natürlich gleich mal die Mitgliedskarte für schlappe 50 € gesichert und bekomme jetzt dort discount auf Bier, Getränke, freien Eintritt und muss nicht mehr anstehen, weil ich den VIP-Eingang benutze :-)
Prinzipiell muss ich allerdings sagen, das die Nordnasen sich immer nur gefechtsmäßig besaufen (zuhause bevor sie weggehen...ist billiger und nennt sich dann "Forspill". Haben wir auch gemacht... als wir noch klein waren...) UND NICHT WISSEN WIE MAN FEIERT! Meistens laufen hier in den Clubs die Bravo-Hits von den letzten 10 Jahren... DAS IST JA SCHLIMMER ALS IM NACHTCAFÉ in Kaufering!
Die Stadt hat natürlich noch einige Sehenswürdigkeiten zu bieten, von denen ich bisher noch nicht alle ausgetestet habe.
Vorweg sei vielleicht noch zu erwähnen, dass Trondheim im Jahre 997 vom christlichen König Olav Tryggvason aufgrund der strategisch günstigen Lage, sich gegen die angrenzenden heidnischen Stammesfürsten zur Wehr setzen zu können, "gegründet".
Von der Burg, die er zu diesem Zwecke erbauen ließ, sind heute nur noch Ruinen übrig. Sie gilt als die erste steinerne Burg Norwegens und die Ruinen sind noch heute im Freilichtmuseum SVERRESBORG mit anderen altertümlichen Gebäuden (z.B. eine katholische Stabkirche aus dem 12. Jahrhundert) zu sehen.
Im Jahre 1030 starb dann der damalige König Olav Haraldsson in der Schlacht gegen eine zahlenmäßig überlegene und besser ausgerüstete heidnische Armee den Märtyrertod und wurde ein Jahr später heilig gesprochen (Der Heilige Olav), da er die nordischen Religionen gegen das Christentum ersetzte. Über seinem Grab wurde der Altar des Nidaros-Doms errichtet. Dieser Dom wurde zu Ende des 11. Jh. erbaut und im Laufe der Jahunderte immer wieder erweitert und wieder aufgebaut und gilt als Skandinaviens größtes mittelalterliches Bauwerk! In dem seit dem Mittelalter die Norwegischen Könige gekrönt werden. Von Zeit zu Zeit werden dort anscheinend auch die Kronjuwelen ausgestellt!
Daneben steht das Erzbischöfliche Palais (ca. 1160), welches das älteste nichtsakrale Gebäude Skandinaviens ist (Trondheim wurde 1153 Erzbistum).
Sehr schön anzusehen ist die alte Stadtbrücke "gamle bybrya", ursprünglich 1681 erbaut, die heutige Konstruktion ist allerdings aus dem Jahre 1861.
Von ihr hat man einen Traumhaften Blick auf den Fluss Nidelva und die angrenzenden Gebäude, die ein bisschen an Bergen erinnern.
Munkholmen ist der Name einer Insel im Trondheimfjord. Insbesondere vom Hallenbad "Pirbadet" aus hat man, im Whirlpool liegend" einen herrlichen Ausblick auf dieses Stück Trondheimer Geschichte.
Interessiert wie ich nuneinmal bin hab ich mit Matthias und Marlen gleich mal eine Führung durch die zentralen Gebäude gemacht und somit einiges über die Geschichte dieser Insel erfahren.
Die Insel wurde wohl bereits in der frühen Zeit der Vikinger so im 10 Jh. als Richtplatz für Exekutionszwecke verwendet um die getöteten gegnerischen Stammesführer zur Schau zu stellen...Im Mittelalter war hier wohl ein sehr reiches Benediktinerkloster errichtet worden, dass einige Hundert Jahre bestand hatte. Daher auch der Name "Munkholmen", denn Munk heisst Mönch auf norwegisch!
Bis dann irgendwann im 16./17. Jh. die Insel zur Festung und zum Gefängnis umfunktioniert wurde, in dem Regiemgegner und sonstiges Volk eingekerkert wurde. Unter anderem wurde hier irgendwann im 18. oder 19.Jh. der dänische Ministerpräsident eingebuchtet, da er wohl die Demokratie einführen wollte, was dem dänischen König etwas missfiel ...
Der Abgang zum Kerker für die weniger gut betuchten Gefangenen.Im 2. Weltkrieg letztendlich wurde die Insel als Lazaret und Luftüberwachungs- sowie FLAK-STützpunkt der Deutschen Wehrmacht genutzt. Von hier aus wurden die insgesamt über 70 FLAK-Kanonen, welche über die gesamte Stadt und somit um die komplette Trondheimfjord-Bucht verteilt waren, koordiniert.
Hier drin saß der dt. Soldat und koordinierte die Geschützdtellungen...
... wozu unter anderem diese gehörte...
... die von innen so aussieht!Trondheim war während der Besatzung durch die Wehrmacht ein sehr wichtiger eisfreier Hafen für die Nordmeer- und insbesondere für die U-Bootflotte. Davon zeugen heute noch die zwei gewaltigen U-Boot-Bunkeranlagen, die 5 Stockwerke über und 3 Stockwerke unter Wasser reichen und trotz erheblichen Bombardements durch allierte Truppen immer noch stehen. Es heisst, dies seien die mächtigsten Bunkeranlagen, die jemals gebaut wurden (dt. Ingenieurskunst ;-) ). Leider habe ich diese selber noch nicht aus der Nähe gesehen, was ich aber noch nachholen werde!!!
Als nächste Sehenswürdigkeit in Trondheim wäre wohl die "Festung Kritiansten" zu erwähnen. Wie es der Zufall so will haben Bene, Matze und ich hier gleich mal ein Münchner Ehepaar gesetzteren Alters angetroffen, die uns über lohnenswerte Trips in Norwegen informiert haben.
Ich will diesmal nichts über die Geschichte der Festung erzählen, sondern Zeig einfach mal ein paar Bilder. Nur soviel Info: Sie wurde irgendwann mal von irgend einem General gebaut, warum weiß ich nicht mehr. Er hat dann viele viele Kanonen drauf gestellt und es dann für gut befunden, wie das vor einigen hundert Jahren eben so üblich war... Im 2. Weltkrieg wurde es natürlich mal wieder von den dt. Truppen als strategisch wertvoll erachtet und so hat man dann einige Geschütze darauf gepflanzt. Die günstige Position lässt sich aus den Bildern erschliessen ;-)
Der Rundfunkturm mit integriertem Drehrestaurant, der von den Leuten in Trondheim, wie mir Sana, meine norwegische Mitbewohnerin erzählte nur "Tyholttorn" = "Der Dorn von Tyholt"(= Stadtteil) genannt wird.
Darüber gibt's nicht viel interessantes zu berichten, ausser dass man von dort eine gute Aussicht über den Fjord, Trondheim und das Umland hat. UND Montag bis Freitag gibt's dort Pizza und Salat ALL YOU CAN EAT für "nur" 110 Kronen (=14 €), was sich in Norwegen doch mal richtig rentiert ;-).
Für die weiteren Bilder checkt doch bitte mal den flickr von mir ab!!!!
Für weitere Sehenswerte Dinge wie das Tröndelag folkemuseum oder der Hafen oder was weiß ich alles, werde ich mich ein anderes mal aufraffen. Jetzt hab ich keine Lust mehr über Sehenswürdigkeiten zu schreiben.
Ich will lieber in nem anderen POST noch was über die SPORTLICHE VERSORGUNG erzählen. Also bleibt Up-to-date wegen evtl. Neuerungen hier!!!
